Mama,

 

                                                                                                                                                                                                                                 -2022-

 

 

Mama,

 

wenn du das hier liest, bin ich zweimal durch die Hölle gegangen. Dir kam es vielleicht nicht so vor, aber die Vergangenheit, meine, mit dir und Papa und den Menschen, die mir nicht den richtigen Weg gezeigt, mich verkannt und nicht entdeckt hatten, was mit mir, uns, der Welt schieflief. Ich bin in deiner Ungeduld, Unverständnis, Leistungsdruck (vielleicht falsch ausgedrückt), körperlich und psychisch, herangewachsen, woraus schließlich meine Angst zu allem wuchs, zum Ergebnis wurde, auf das ich mein Leben aufbaute, mit diesen Idealen, dem Muss zur Welt und Richtlinien, deinen und Papa, seiner Gewalt, psychisch und körperlich, Missbrauch, was ich alles und meine Geschwister gesehen und teilweise mit erlebt hatten. Ich fühlte mit, denn ich bin ein Empath, wie du und sah in dir den Schutz, nicht von dir vermittelt, den ich eigentlich selbst zum Leben entwickeln sollte, vor etwas, das teilweise verdrehte Welt war (deine damals erlebte, erlernte) an uns weitergegeben, doch sah dich von deinem eigenen Vater (mein Opa) und Papa ständig drangsaliert, bedroht, geschlagen und verlor teilweise das Schutzempfinden zu dir und an meine Welt erschüttert, sodass ich es bei meiner Schwester suchte (und auch oft erschüttert sah) und dann immer bei anderen suchte und Angst zu meinen Bestandteil von mir wurde/ ist, mich anderen zu unterwerfen, nie nein zu sagen, denn so dachte ich, würde man gemocht, doch mich? Wohl eher nach deiner Art, wie die Kämpfchen zwischen meinen Geschwistern und mir, um aufzufallen, so Liebe zu bekommen, in guten und schlechten, in Leistung, sowie ich es wahrnahm. Mein Selbstwert darauf aufgebaut, ebenso die Beste zu sein und Leistung zu bringen, doch was ich wirklich war und wollte, wusste ich lange Zeit nicht, außer dem Gefühl zur Liebe hinterherzurennen, Einsamkeit zu erfahren und Liebe erlebte, die keine war, wie eine kühle Masse aufzunehmen. Ich stotterte früh, hatte dadurch Komplexe, Angst und war schüchtern, wenn du oder Papa nur verstanden hätten, dass ich Hilfe/Sprachtherapie dabei gebraucht hätte und in der Schule zu still. Ich war vielleicht nicht dumm, hätte aber bessere Noten durch mündliche Mitarbeit bekommen können und in anderen zwischenmenschlichen Beziehungen, Beruf, Fußball, Freundschaften, die ich nie richtig gelernt hatte, wie Beziehungen zu führen.

Wir sind mit eurem Streit aufgewachsen, was normal war für uns und erst durch andere Eltern/Mitschülers Familien erfuhren, es nicht normal zwischen Eltern waren und sind. Ein Kuss, Umarmungen oder ein: "Ich liebe dich.", selten, bis gar nicht hörte/fühlte/bekam und woanders suchte, bei fremden Frauen, Männern, Lehrern/Lehrerinnen und aus dem Fernsehen in Serienfiguren. Vorbilder wart ihr nicht in allem. Das was mir heute fehlt, denn ich bin von Krankheit, drangsaliert, Trauma von damals, von euch und vielem anderem mehr. Ich will aber nicht daran, außer, dass ich mich an einiges aus meiner Kindheit erinnere, was mir heute noch sehr wehtut.

Ich verschwinde in einer Welt, die ich mir zu Recht spinne, nur um der Wirklichkeit zu entrinnen, was und warum auch immer mir etwas so große Angst macht, weiß ich nicht genau, wie dem Leben?

Habe heute Angst mich zu verlieren, in Wut und Hass, mich nur rächen zu wollen und dieses vielleicht zu meinem zu machen, davon getrieben und nie wieder loszuwerden. Die Realität zu verlieren ... Darin gefangen und für immer krank zu sein. Gott weiß, wie oft und lange ich in Psychotherapien war und bald wieder bin, mir die Schuldfrage oft wichtiger ist, weil ich wütend und enttäuscht von dir und Papa bin. Das krank sein, die Symptome mich so drangsalieren, dem Drang nach Kontrolle (Zwangsstörung), oft so auslaugt und anderen damit schade, nur um mich und meinen Willen durchzusetzen, so irgendwie eigene innere Sicherheit zu spüren. Depressionen und Suizidgedanken plagen. Energielosigkeit. Angst mich einem Menschen voll und ganz zu öffnen und die Angst, (was aus mir werden könnte?). 

 

Ich fühl mich so schuldig, weil ich gerade nur an mich denke, andere beleidige, enge Beziehungen zu schaden/kaputtzumachen, ihr die Schuld in die Schuhe zu schieben, egal, was es ist und es mir leidtut, wenn sie unter mir leiden müssen. So selbstlos wie sie sind, mir trotzdem helfen, obwohl sie es gar nicht müssten.