Abschiedsbrief

                                                                                                             

                                                                                                                                                    -2020-

 

 

 

Welches Datum heut ist,

ist doch egal,

sei es mein Geburtstag oder der Tag meiner Geburt,

es war alles schon am Anfang zu viel für mich,

ich starb fast nach der Geburt,

hatte Gelbsucht am ganzen Körper,

stand kurz vor einer lebensrettenden Transfusion,

wäre ich doch damals schon gestorben,

wen interessiert es denn noch,

wie es mir geht?

Soll ich Therapeuten erzählen,

Fremden was los ist und fragen,

wie das Leben funktioniert?

Liebe, Hass und Wut, Trauer, Tod,

es war schon zu früh,

alles zu viel für mich,

meine Sehnsucht nach dem Tode,

warum soll ich noch davon laufen,

wenn ich´s mir leicht machen könnte,

niemand der mehr enttäuscht ist und erwartet von mir,

ich reiß mich lieber los,

als festzuhalten,

weil es einfach ist sich dem Bösen hinzugeben,

als dem Guten,

welches eh wieder Schlechtes folgen zu lassen,

die wieder meine scheinbare heile Welt erschüttern,

dieses zweifeln an mir selbst und nicht wissen was los ist,

vermissen, Streit, lieben und wegrennen,

ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut,

ich bin nicht perfekt,

denn ich hatte auch einen Part in mir drin,

der bös ist,

sag mir,

wie sollte ich bei all der ganzen Gewalt und Streit zu Hause,

ein guter Mensch bleiben,

wenn du schon als Kind ...

Nein,

denn es ist meine heutige eigene Entscheidung,

ob ich dies weiterhin zulasse oder nicht!

Ich will das hier so sehr,

wie mein Kopf und Gewissen,

welches mich einfach nicht mehr durchlässt,

wie verdammt nochmal soll ich lernen,

wenn ich nicht richtig denken kann?

Ich habe keine Kontrolle darüber,

wie soll ich weiter machen,

wenn ich meine Mitmenschen verletze?

Ich bin nicht besser als meine Eltern,

mit Gewalt Gedanken,

es spricht aus mir,

ich will es packen und in der Materie zerreißen,

als wenn nichts gewesen wär,

aber das geht nicht mehr,

ich habe keine weiße Weste mehr,

doch die hatte ich schon vorher nicht mehr,

doch viele wissen das nicht,

ich hab oft genommen,

statt zu teilen,

eine Revolte unter Geschwistern,

wer hat mehr und bekommt mehr Aufmerksamkeit,

in Guten, wie im Bösen?!

Ich könnte mich hier nackig hinstellen und um Vergebung bitten,

doch ich weiß,

das,

dass Böse in mir/aus mir vielleicht nicht das letzte Mal war,

also warum sollten sie mir verzeihen?

Das macht einfach keinen Sinn mehr für mich,

wenn man es danach doch wieder tut?!